Neuanfang

Die erste große Liebe vergisst man nie...

Im April 2023 ist meine Hündin Luna mit 11 Jahren gestorben.

Meine kleines Trico-Mädchen war wirklich was ganz besonderes für mich. Nicht nur, dass sie am Valentinstag 2012 geboren wurde, sondern weil sie die mein erster Hund war. 


Hunde sind wie Pfannkuchen - der erste ist immer ein bisschen seltsam.

Oh wie wahr! Wir hatten gefühlt alles dabei:

Der erste Tag und Madame tritt in den Futterstreik... in der Welpenschule steckt sie sich mit Zwingerhusten an... wir gehen spazieren und sie tritt in einen Dorn... sie riecht an einer Blume und bekommt einen allergischen Schock...   Ja, Luna hatte ein echtes Talent für Fettnäpfchen und Krankheiten. Aber sie hatte auch ihren eigenen Charakter...


Der typische Cavalier

- so habe ich das bislang immer empfunden - ist ein absoluter Wald- und Wiesenfreund, liebt Wasser und ist für sämtliche Naturaktivitäten immer dabei.

Luna war das komplette Gegenteil - eine absolute Stadtpflanze!

Sobald wir in den Wald gegangen sind, fing sie an zu jammern wie verrückt. Sobald sie aber gepflasterte Straßen und Asphalt unter ihren Pfoten spürte, war sofort Ruhe. Wasser fand sie besonders gruselig und hat sich immer weit genug davon ferngehalten. Natürlich kann man immer etwas besser machen. Aber ich war ja auch noch unerfahren und Fehler gehören dazu.


Ein Cavalier als Alltagsbegleiter...

Sie durfte mich im Alltag immer begleiten. Wir meist 24 Stunden zusammen, weil ich sie fast überall mit hingenommen haben. Da wir ein eigenes Familienunternehmen haben, war es natürlich kein Problem sie mit ins Büro zu nehmen. Das ist wirklich ein riesen Vorteil und echt eine Bereicherung für das Betriebsklima. Da Cavaliere mit einer durchschnittlichen Größe von ca. 30cm nicht zu den großen Hunden zählen, sind sie immer gern gesehene Gäste. Auch ihre freundliche, offene und höfliche Art macht sie zu einem super Arbeits- und Freizeitbegleiter.

Auf Reisen war sie selbstverständlich auch immer dabei. Dadurch, dass meine Mutter in Wien lebt, bin ich natürlich öfter mal bei ihr und auch Luna durfte mit mir Österreich erkunden. Gipfelkreuze und sogar einen Klettersteig haben wir zusammen gemeistert. Aber auch eine ruhige Kugel konnten wir gemeinsam schieben. Italien haben wir beispielsweise als ein sehr hundefreundliches Land empfunden. Sie durfte sogar mit am Strand und hat ihre eigene Liege bekommen.


“Das Leben von Hunden ist zu kurz. Das ist eigentlich ihr einziger Fehler.” — Agnes Turnbull

April 2023: 4 Jahre lang hatte sich meine Maus mit einer Krankheit nach der anderen gequält. Mit 8 Jahren bekam sie in der Nacht auf einmal Krampfanfälle. Ich bin sofort in die Tierklinik gefahren und bekam die Diagnose, dass der Nackenknochen spitz weitergewachsen war und seit Jahre auf das Kleinhirn gedrückt hat. Somit wurden die Nerven beschädigt und erklärte auch die SM (Syringomyelie)-artigen Symptome. Ich hatte die Jahre zuvor bereits Luftkratzen festgestellt und laut dem Haustierarzt soll sie wohl einen Bandscheibenvorfall gehabt haben. Aber nach der Diagnose in der Klinik wusste ich was die Ursache war.

Ich musste sie für die Nacht in der Klinik lassen und fuhr schweren Herzens und mit einem schrecklichen Gefühl nach Hause. Am Morgen rief mich der Arzt an und sagte mir, dass sie wohl in der Nacht weitere Anfälle hatte und es unmöglich wäre, den Hund so zu lassen. Natürlich nicht, aber was war jetzt die Lösung? Er gab mir zwei Optionen: die Erste war, dass sie lebenslänglich starke Schmerzmittel hätte nehmen müssen und keine Lebensqualität dadurch hat. Die zweite Option war eine riskante Operation am Kopf, in der der überragende Nackenknochen abgeschliffen wird und das Kleinhirn wieder Platz bekommt. Allerdings stand es fünfzig-fünfzig, dass sie es überlebt, da es zu unerwarteten Blutungen hätte kommen können.

Andererseits hätte sie dann eine Chance auf ein schmerzfreies Leben.

Ich muss glaube ich nicht sagen, wie ich mich in dem Moment gefühlt habe. Eine Entscheidung zu treffen - und dann auch noch die Richtige - war eines der Schwersten die ich je treffen musste. Ich wollte sie nicht verlieren, aber ein Leben mit Schmerzen und unter Medikamenten wollte ich für sie auch nicht. Also entschied ich mich für die Operation.

Ich bin zu ihr in die Klinik gefahren und habe sie nochmal im Arm gehalten. Ihr Kopf war komplett rasiert und an ihrer Pfote hing der Venenzugang. Sie lag so schwach in meinem Arm. Aber dann leckte sie mir über die Hand, als wolle sie sagen "Ich schaff das schon, mach dir keine Sorgen". Den Moment werde ich niemals vergessen...

Als nach 5 Stunden mein Handy klingelte und ich die Nummer des Arztes sah, ging mir alles durch den Kopf. Ich ging ran und ich habe in dem Moment nur verstanden,  dass alles gut verlaufen ist. Das war ein unbeschreibliches Glücksgefühl.

1 Woche musste sie in der Klinik bleiben... danach folgte eine Zeit, die man als kritische 6 Wochen bezeichnet. In dieser Zeit kann sich der Zustand nochmal verschlechtern. Luna musste wieder neu laufen lernen und dank der Physiotherapie hat sie sich zurück ins Leben gekämpft. Der Kopf hat nie wieder Probleme gemacht.

In den letzten 3 Jahren kamen noch zwei Mammatumore dazu, was dazu führte, dass ihr beide Gesäugeleisten entfernt werden mussten. Auch das Herz fing an sich zu vergrößern und immer schlechter zu arbeiten.

Im September 2022 bekam sie auf einmal Wasser in der Lunge. Anfang April 2023 konnte das Herz das Wasser nicht mehr halten, sodass ihr Körper mit Wasser vollgelaufen war. Wir haben noch versucht dieses abziehen zu lassen, aber wenn dir der Arzt sagt, dass es kein Medikament und keine Therapie mehr gibt die ihr noch helfen können, dann muss man eine Entscheidung treffen.

Sie ist einer der Schwersten und Traurigsten - aber sie ist letztendlich die Richtige.

In lovely memories - Luna 25.04.2023


Die Zeit heilt die Wunden...

Ich habe die Zeit für mich gebraucht um alles zu verarbeiten und um zu schauen, wie es für mich ohne Hunde weitergeht.

Was hab ich so gemacht... ich habe meine Weiterbildung beendet, Sport gemacht, ein wenig ausgeschlafen am Wochenende, bin in den Urlaub geflogen und habe bei stürmischen und regnerischem Wetter auf der Couch gesessen und mich gefreut, dass ich nicht raus muss.


Ist ja alles schön und gut, aber richtig glücklich und erfüllt hat mich das noch nicht...


Somit beende ich meinen Beitrag mit dem Hinweis auf das was folgen wird - Alles auf Neuanfang!


Liebe Grüße


Eure Cavalina



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